Nach 2-jähriger Pause konnte Revierförster Andreas Schäfer Interessantes zum Thema Wald, Waldbewirtschaftung und Wasserhaushalt erläutern. Beim Treffpunkt an der Schutzhütte wurde über den Holzeinschlag (Freistellung sog. Zukunftsbäume) und die Vermarktung des angefallenen Holzes gesprochen. Hierzu musste der Rat im weiteren Verlauf noch mehrere Beschlüsse fassen.
Auf dem Weg durch die „Struth“ lobte der Revierförster abermals den sehr guten Zustand des Waldes, der aufgrund von Entscheidungen der vorherigen Räte Zeit und Ruhe hatte sich zu einem „Vorzeigewald“ zu entwickeln. Trotzdem spürt man auch hier die stattfindende Klimakatastrophe. Lag die durchschnittliche Jahrestemperatur zu Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 noch bei 8,1Grad, so liegt sie mittlerweile in Rheinland-Pfalz schon bei 9,7 Grad. Die wasserführenden Gräben in diesem Gebiet liegen seit Monaten trocken und der Wald befindet sich schon jetzt aufgrund des Wassermangels im Herbstmodus. Es wurde angeregt zu versuchen das Wasser durch entsprechende Maßnahmen länger im Wald zu halten. Dies kann allerdings nur nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden erfolgen. Weniger gut sieht es zur Zeit im ehemaligen Fichtenbestand entlang der L288 aus. Hier mussten wegen Windbruchs und Käferbefall 155 Fm Fichten gefällt werden. Von dem im Jahre 2010 vorhandenen Anteil von 14% Fichten im Gemeindewald ist bis auf ein paar Bäume nichts mehr übrig. Auf dem freigewordenen Areal sollen im Herbst 200 Kirschbäume, 200 Spitzahorn und 100 Linden neu angepflanzt werden.
Nächster Halt war am Baum-des-Jahres-Pfad (übrigens der einzige in RLP). Der Blick richtete sich auf die schattenspendende Allee aus Sommer- und Winterlinden, welche vor 3 Jahrzehnten für die Neugeborenen im Ort gepflanzt wurden. Auch die Heckenpflanzen aus der Aktion „Streitsen summt und brummt“ entwickelt sich und wird wohl bald Vögeln und Insekten Nahrung und Schutz bieten. Der Wald am Baum-des-Jahres-Pfad soll zu einem parkähnlichen Gelände umgestaltet werden. Zu solch einem Park gehören auch mächtige Solitärbäume. Um diese zu entwickeln wurden in der letzten Zeit durch das „Bergwaldprojekt“ einige Zukunftsbäume freigestellt. Diese Aktion soll im nächsten Jahr weitergeführt werden. Zum Abschluss der gut 3 stündigen aber kurzweiligen Exkursion durch den Gemeindewald konnte Revierförster Schäfer oberhalb der Streuobstwiese ein weiteres Waldstück zeigen, welches sich zum Holzeinschlag eignet. Dort wird allerdings nur bei Bedarf Holz geerntet.
